Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS Infrastruktur
Der SNBS Infrastruktur bietet ein übergreifendes Konzept für das nachhaltige Bauen in der Schweiz an. Mit ihm lassen sich Bauten im Infrastrukturbereich für Mobilität, Wasser, Schutzbauten, Energie und Kommunikation nachhaltig planen, erstellen, betreiben und weiterentwickeln.
Auch bei Infrastrukturen ist der gesamte Lebenszyklus zu betrachten, um ihre Nachhaltigkeit definieren, strukturieren und bewerten zu können. Der Standard hilft, bereits in den frühen Projektphasen die richtigen Entscheidungen zu treffen und die notwendigen Weichen für die Umsetzung zu stellen. Auch in allen späteren Projektphasen bis hin zum Rückbau dient er als begleitende Checkliste.
Der Standard entstand auf Initiative von Wirtschaft und öffentlicher Hand. Das von mehreren Bundesämtern sowie privaten Partnern getragene Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS hat Grundlagen definiert, bestehende Vorgaben zusammengetragen und Beurteilungskriterien entwickelt. Entstanden ist ein praktikables Instrument, mit dem sich die Nachhaltigkeit eines Projekts aufgrund verschiedener Kriterien aus den drei Nachhaltigkeitsbereichen sowie aus übergreifenden, transversalen Themen beurteilen und bewerten lässt.
Die vorliegende Version 1.0 bewertet 75 Indikatoren aus 29 Kriterien mit Punkten und beurteilt damit die Nachhaltigkeit eines Projekts. Der Standard dient so in allen Projektphasen als Entscheidungshilfe sowie zum Eruieren von Verbesserungspotenzial. Sein checklistenartiger Aufbau hilft zudem beim Hinterfragen bis anhin gepflegter Prozesse sowie bei deren Prüfung auf Vollständigkeit.
Der Standard wurde auf der Basis der Norm SIA 112/2 «Nachhaltiges Bauen – Tiefbau und Infrastrukturen» so entwickelt, dass er kompatibel zu bestehenden Instrumenten der Nachhaltigkeitsbewertung von Infrastrukturen ist. Dazu gehören etwa die schweizerischen Instrumente NIBA und NISTRA oder das internationale SuRe. Auch die Vorgaben der Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) sind berücksichtigt.
SNBS Infrastruktur – sieben gute Gründe sprechen für ihn
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Er bewertet auf neutraler Basis die Nachhaltigkeit eines Projekts und macht diese damit fass- und vergleichbar.
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Er weist einen ziel- und wirkungsorientierten Aufbau auf und dient so in allen Projektphasen als begleitende Checkliste.
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Er baut mit der Norm SIA 112/2 auf Bestehendem auf und ist kompatibel mit anderen Bewertungssystemen wie ZINV, NIBA oder NISTRA.
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Er lässt durch seinen qualitativen Ansatz Bauherren, Ingenieuren und Fachplanern Freiraum bei der Erfüllung der Anforderungen.
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Er beurteilt in integraler Weise Nutzung, Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit von Infrastrukturbauten vom Standortentscheid über Projektentwicklung und Bauprozess bis hin zu Betrieb, Unterhalt und Rückbau.
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Er erlaubt gezielt das Setzen von Prioritäten und unterstützt bei der Kommunikation gegenüber Politik (Finanzierung) und Bevölkerung (weniger Widerstände, gestärktes Vertrauen).
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Er stellt ein Instrument zur Beschaffung von Finanzmitteln dar und unterstützt den Aspekt der Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung.