Erster Dialoganlass zum SNBS-Infastruktur

Der erstmals durchgeführte Dialoganlass zum SNBS-Infrastruktur stiess auf grosses Interesse, fast 50 Fachleute aus verschiedenen Infrastrukturbereichen nahmen am Anlass teil. Der vor zweieinhalb Jahren lancierte Standard wird mittlerweile breit angewendet, doch stellen sich noch vielfach Fragen zum Umgang mit ihm. Mit drei Inputreferaten, die aktuelle Anwendungsbeispiele aus der Praxis vorstellten, wurden Mehrwerte aufgezeigt und Fragen angeregt diskutiert.

Beim ersten Beispiel handelt es sich um den Umbau des Bahnhofs Langenthal. Hier versuchten die SBB, Aspekte der Nachhaltigkeit im Bauprojekt zu implementieren und setzten dazu in der Ausschreibung den SNBS-Infrastruktur ein. Sie erzielten dabei positive Resultate, stellten aber auch fest, dass ein frühzeitigerer Einbezug des Standards grössere Wirkung erzielt hätte. Denn der Handlungsspielraum wird im Laufe des Projekts immer kleiner, weil viele wichtige Entscheide bereits gefällt sind.

Ein zweiter grosser öffentlicher Bauherr, das ASTRA, setzt den SNBS-Infrastruktur bei der Erhaltung der A21 von Martigny bis zum Grossen St. Bernhard ein, wobei diese Anwendung Pilotcharakter hat. Das Bundesamt will damit eruieren, wie sich mit dem Standard Projekte optimieren lassen, es sucht nach konkreten und umsetzbaren Ergebnissen und will zudem allfällige Lücken in den eigenen Abläufen aufdecken.

Im dritten Referat ging es um eine komplexe innerstädtische Situation. Der Bahnhofplatz in Wil SG soll für die Nutzung als Busbahnhof, aber auch für städtebauliche Ziele freigespielt werden. Das Tiefbauamt hat den SNBS-Infrastruktur dabei von Anfang an im Projekt implementiert und umfangreiche Vorarbeiten geleistet. Die vertiefte Betrachtung der Nachhaltigkeit mündete in Faktenblättern zu einzelnen Themen, die als Grundlage für das weitere Vorgehen dienen.

Neben den Fragerunden zu den einzelnen Projekten fand zum Abschluss eine generelle Diskussion zum Nutzen des Standards sowie zu möglichen Weiterentwicklungen statt. Dabei zeigte sich, dass vor allem die gesamtheitliche Betrachtung, der checklistenartige Aufbau, die übersichtliche Spinnengrafik sowie der Freiraum in der Anwendung geschätzt werden. Auch ermöglicht der Standard den Dialog unter den beteiligten Akteuren und schafft dadurch ein gemeinsames Verständnis für die relevanten Nachhaltigkeitsaspekte im Projekt. Die Bedienerfreundlichkeit des Excel-Tools könnte dagegen verbessert werden. Gewünscht wurde auch da und dort eine einfachere Version für kleine Projekte. Das Technische Sekretariat des SNBS-Infrastruktur nahm diese Vorschläge mit Interesse auf, denn der Standard soll aufgrund der Rückmeldungen aus der Praxis nach Möglichkeit verbessert werden. Der Dialoganlass stellt deshalb auch für den SNBS-Infrastruktur einen wertvollen Erfahrungsgewinn dar.

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Datum

30.05.2023

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