Biodiversität fördern durch Aufwerten der Dachbegrünung

HerausforderungIn der Bewertung nach SNBS 2.0 Hochbau erhielten Flora und Fauna auf dem Areal trotz hohem Grünflächenanteil nur eine mässige Note. Grund: Die Gartenanlage glänzt nicht hinsichtlich der Vielfalt an Arten und Lebensräumen. Weil sie denkmalgeschützt ist, liess sich das auch nicht ändern.
LösungDie Biodiversität des Schulgeländes wurde durch Massnahmen auf der begrünten Dachfläche verbessert.
Vorgehen
  • Analyse des Standortes
  • Auswahl von Zielorganismen (Wildbienen)
  • Ableiten der erforderlichen Aufwertungsmassnahmen anhand der Bedürfnisse der Zielorganismen (Ernährung, Versteck und Nistmöglichkeiten, Fortpflanzung)
  • Umsetzen der Aufwertungsmassnahmen:
    a) Erstellen Nisthügel mit lehmhaltigem Sand, Drainkies, Drainmatte, Abdichtung und Schutz der Abdichtung für offene Flächen und Ruderalflora
    b) Erstellen Futterhügel mit Gemisch aus Kies, Rohboden, Schotter und 1 cm Humusauflage, Drainmatte, Abdichtung und Schutz der Abdichtung, Bepflanzen des Futterhügels für unterschiedliche Wuchshöhen mit Ansaat und Anpflanzung
    c) Ergänzen mit Strukturen wie Totholz und Steinhaufen
    d) Ergänzen mit weiteren Futterpflanzen auf Wiesenflächen und im Schulgarten des Areals, mit Arten, die sich nicht zur Dachbegrünung eignen
  • Instruktion des Unterhaltspersonals
  • Aufbereiten der Massnahmen für didaktische Zwecke und für die Kommunikation
Nutzen und Wirkung
  • Die Biodiversität profitiert durch die gezielte Auswahl von Zielorganismen und die Schaffung von Strukturen, die von den Tieren als Nahrung, Versteckmöglichkeit und zur Fortpflanzung genutzt werden (Futterhügel, Nisthügel, Strukturen wie Totholz, Steinhaufen, Schilf)
  • Die Lösung erleichtert das Vermitteln der Biodiversitätsförderung im schulischen Umfeld. Da Wildbienen als Sympathieträger gelten, eignen sie sich hinsichtlich Kommunikation und Akzeptanz besonders gut.
Besonderheiten, Erfolgsfaktoren
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit der Projektbeteiligten und frühzeitiger Beizug von Fachpersonen (Biologen)
  • Definition von Messgrössen zur Erfolgskontrolle in der Planung
Kosten
  • Mehrkosten der Aufwertung: 10.00 – 15.00 Fr./m²
  • Mehrkosten für jährlichen zusätzlichen Unterhaltsaufwand: 0.30 Fr./m²
Dokumentation

Studie «Biodiversitätsförderung auf Dächern – Eine Potenzialanalyse am Beispiel der Schulanlage Looren, Zürich» Amt für Hochbauten, Stadt Zürich, 10/2015

Dokumentation Schulanlage Looren

Eckdaten

Realisierung
2019
Standort
Katzenschwanzstrasse 7, 8053 Zürich
Standard
SNBS 2.0 Hochbau
Architektur
horisberger wagen architekten gmbh, Zürich
Bauherrschaft
Stadt Zürich, vertreten durch Amt für Hochbauten
Hauptplanung
Hager Partner AG, Landschaftsarchitektur, Zürich
Weitere Beteiligte
Wildbiene + Partner GmbH, Zürich

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